Am Beginn des Novembers, an Allerheiligen und Allerseelen, gehen viele von uns auf die Gräber ihrer Lieben. Wir denken an die Menschen, die vor uns gelebt haben und denen wir unser Leben verdanken.
Es hat 2 Eltern, 4 Großeltern, 8 Urgroßeltern, 16 Ururgroßeltern, 32 Urururgroßeltern, 64 Ururururgroßeltern und 128 Urururururgroßeltern gebraucht, damit ich geboren werden konnte. Das sind 254 Vorfahren in 7 Generationen, also in ca. 200 Jahren.
254 mal geboren werden, lernen, lachen, weinen, ringen, genießen, hoffen, zweifeln, verzweifeln, sterben, neu beginnen, damit ich geboren werden konnte.
Was für ein Weg des Lebens, der zu mir geführt hat. Und bei dir war es genauso. Das macht uns einzigartig und verbindet uns mit dem Leben um uns herum.
So viele Menschen, denen ich mein Leben verdanke. Und damit ist nicht nur das biologische Leben gemeint. So viele Menschen haben meinen Lebensweg begleitet, geprägt, mich herausgefordert und mich gefördert. Ich verdanke mich lebenden und toten Menschen. Manche davon kenne ich nur aus Büchern.
Über seine Bücher geprägt hat mich der Benediktinermönch David Steindl-Rast. Im Zentrum der Frömmigkeit dieses spirituellen Meisters steht die Dankbarkeit.
Jeden Tag im Alltag offen sein für das, was mir „gegeben ist“ durch Gott und das Leben. Die kleinen Geschenke am Wegrand wahrnehmen und nachspüren, was alles ich wem verdanke.
Ich fahre mit dem Bus zur Arbeit und denke an die Fahrerin, ich denke an die Menschen, die diesen Bus gebaut haben, an diejenigen, die den Fahrplan erstellt haben ...
Für mich ist der November die Einladung, all derer zu gedenken, denen ich mein Leben verdanke.
 Thomas Berger-Holzknecht 
(inspiriert von www.barfuss-und-wild.de)